Ist das Buch „Tribute von Panem“ (von Susanne Collins) reine Fiktion, oder liegt darin mögliche Zukunftsaussicht verborgen? Kann die in dem Buch dargestellte Gesellschaft Wirklichkeit werden? Betrachte ich die gegenwärtigen Entwicklungen kann ich eine Entwicklung in diese Richtung nicht ausschließen.
Ich habe versucht das Buch zu lesen und bin nicht weit
gekommen. Es geht in dem Buch um eine Gesellschaft, die aus einer reichen und
dekadenten Minderheit besteht. Diese ist mit allem technischen Komfort
ausgestattet und lebt konzentriert in einer Stadt. Die Mehrheit der Bevölkerung
lebt im Rest des Landes. Dieser Rest des Landes ist in 12 Landesteile, die als Distrikte
bezeichnet werden, unterteilt. In diesen Distrikten leben die Menschen verarmt
und in eher mittelalterlicher Lebensart ohne jeglichen technischen Komfort.
Ihre Arbeit ermöglicht den Reichtum und Luxus der Menschen im Zentrum, das als
Kapitol bezeichnet wird.
Um ein Aufbegehren der in Armut lebenden Bevölkerung zu verhindern, werden
jährlich sogenannte „Hungerspiele“ veranstaltet. Aus jedem Distrikt werden
jeweils ein Mädchen und ein Junge zwischen 12 und 18 Jahren per Losentscheid
ausgewählt. Sie müssen in einer Arena auf Leben und Tod gegeneinander antreten.
Die Arena ist ein größeres Gelände, das von Spielemachern gestaltet ist. In
dieses Gelände können die Spielemacher von außen einwirken. Am Ende gilt die
Person als Sieger, die das Gemetzel als einzige überlebt.
Nachdem ich am ersten Abend nur wenige Seiten des Buches gelesen hatte, hatte ich bereits eine unruhige Nacht. Auf diesen Seiten wurde das Leben der Hauptperson des Buches geschildert. Sie geht heimlich jagen und die erlegten Tiere tauscht sie gegen lebensnotwendige Dinge. Nur so ist ihr, ihrer Mutter und ihrer Schwester die Existenz möglich. Am zweiten Abend wurden die Bedingungen dieser Hungerspiele schon deutlicher und ich hatte erste Albträume. Noch einen dritten Abend las ich in dem Buch und wurde durch Albträume in der Nacht wach. Ich beschloss nicht weiter zu lesen.
Ich lese viel Fantasieromane und noch nie hatte ich Albträume deswegen! Natürlich fragte ich mich, warum ich gerade bei diesem Buch Albträume bekam. Meine Gedanken kreisten darum, dass es in der Geschichte der Menschheit ja bereits Gesellschaften gab, in denen Menschen gegeneinander auf Leben und Tod kämpfen mussten. Die Vorstellung von dekadenten Menschen, die anderen beim Töten von Menschen zuschauten, war einfach zu viel für mich – wobei ich dies an längst vergangenen Gesellschaften fest zu machen schien.
Dann las ich jedoch einen Artikel und mir wurde schlagartig klar, dass meine Ängste sich nicht an längst vergangenen Gesellschaften fest machten. Ich hatte beim Lesen des Buches das Gefühl, dass die gegenwärtigen Entwicklungen der modernen Zeit, so wie ich sie wahrnehme, genau auf so eine Lebenssituation zulaufen kann. Ich hatte Angst vor so einer Zukunft und deshalb raubte mir das Buch meinen Schlaf. Warum?
Dies habe ich in einem weiteren Blogbeitrag erläutert – Link